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Kennzeichnung

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Die Kennzeichnung von Gefahrstoffen in der Schule

Wenn Standflaschen mit gefährlichen Stoffen und Gemischen für Schülerinnen und Schüler bereitgestellt werden, müssen diese zuvor für sie verständlich gekennzeichnet werden. 

Bei der vollständigen Kennzeichnung sind die zumeist vieldeutigen Gefahrenpiktogramme, Signalwort und die Gefahren- und Sicherheitshinweise (H-Sätze und P-Sätze) u. a. abzubilden. Dies ist für das schnelle Verständnis nicht optimal. Eine Verkürzung der Signalwürter auf ihre Ziffern somit ungeeeignet, da die Kombination zwischen Signalwort und Piktogramm allein keine verlässliche Aussage über die Höhe der Gefahr (entsprechend der TRGS 600) und den relevanten Aufnahmeweg bei den Gesundheitsgefahren zulässt.

Standflaschen zum Handgebrauch können deshalb gemäß der RISU entsprechend der TRGS 201 bzw. der DGUV-information 213-082 auch vereinfacht gekennzeichnet werden. Die Piktogramme für die physikalisch-chemischen und den Gesundheitsgefaheren sind dabei zu einer aussagekräftigen Phrase verdichtet.  

Hat ein Stoff oder ein Gemisch gesundheitgefährdene Eigenschaften, die über einen oder mehrere diskrete Aufnahmenwege (Expositionspfade) wirksam sind, sind diese im Rahmen der vereinfachten Kennzeichnung auch anzugeben.

Gibt es relevante Stoffgefahren, die in der handelsüblichen GHS-Kennzeichnung nicht berücksichtigt werden, ist es gemäß Artikel 25 (3) der CLP-Verordnung zulässig, diese bei der Kennzeichnung zu berücksichtigen. Dies kann beipielsweise bei einer zusätzlichen Einstufung mit EUH-Sätzen (wie das schon jetzt mit DEGINTU möglich ist), bei der Gefahr der Bildung einer gesundheitschädlichen Atmosphäre durch ein nicht zu vernachlässigendes Freisetzungsverhalten, bei Vorliegen hirn- und neurotoxischer Eigenschaften (BK1317) oder bei Einträgen in die TRGS 905 (KMR-Eigenschaften) und die TRGS 907 (sensibilisierende Eigenschaften) der Fall sein.

Hierdurch ist es möglich, die Gefährdungen auf einem Blick auf dem Kennzeichen zu erkennen und auch bei unvorhergesehenen Ereignissen die notwendigen Schutzmaßnahmen situationsgerecht zu ergreifen.                                         

© Dr. Horst Klemeyer 2023, ORCID, Impressum